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Dr. Günter Hecht

Haustiere - dein Hobby

Haustiere - dein Hobby (1970)
Bastei (1970)
Hecht ist Tierarzt.

Hält man Tiere, sollte man wissen, womit man es zu tun hat. Man sollte sich über ihre Eigenheiten, über ihre Vorlieben, ihre Bedürfnisse, ihre Krankheiten informieren.

Ich hatte Wellensittiche, Meerschweinchen und natürlich Katzen.

Es gibt immer Fragen, die sich von einem Moment zum anderen auftun. Ein Buch wie dieses kann dann sehr hilfreich sein.
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Joachim Heimannsberg

Karl May auf Reisen


Karl May auf Reisen (2012)
Meyers Bibliographisches Institut (2012)
* 1949 (Velbert)

Joachim Heimannsberg: Karl May auf Reisen
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Eine Biographie von Karl May, in die lange, wirklich lange Episoden aus dem Werk von Karl May eingeflochten sind. Ohne dass es nachgezählt zu haben, bin ich sicher, dass mehr als die Hälfte des Buches tatsächlich aus der Feder Mays stammt.

Manchmal ist der Grund erkennbar, aus dem der Ausschnitt an dieser Stelle gebracht wird, manchmal nicht.

Die Biographie an sich ist ordentlich, wenn auch nicht sehr ausführlich.

Im Text sind zahlreiche Bilder untergebracht, die aber kaum zur Ergänzung des Textes dienen. Ein Foto von Klara May? Oder Emma May? Nein, leider nein. Wer daran interessiert ist, muss sich auf den Seiten der Karl May Gesellschaft * umschauen.

Die Einsprengsel greifen meist auf die Urfassungen zurück, was sie für den Nichtkomplettisten interessant macht.

Als Biographie zu oberflächlich, als bibliographisches Werk kaum zu gebrauchen, da die Ausschnitte eben doch nur Ausschnitte sind und nicht dem Versionsvergleich dienen.

Der Titel (vor allem der Untertitel "Mit dem Erfinder von Kara Ben Nemsi und Old Shatterhand unterwegs") verspricht etwas, das der Inhalt nicht hält. Erwartet hätte ich, dass der Autor die (Phantasie-)Reisen May der damaligen Wirklichkeit gegenüberstellt. Das geschieht nicht.

Ein Lesebuch für den Gelegenheitsfan, der schon viel, aber nicht zu viel von May weiß.


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Joe Hembus

Charlie Chaplin und seine Filme

Charlie Chaplin und seine Filme (1972)
Heyne (1978)


Kurze aber informative Biographie zum großen, heute fast in Vergessenheit geratenen Charlie Chaplin.
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Gerhard Herm

Die Welt der Diadochen

Die Welt der Diadochen (1978)
Heyne (1980)
* 1931

Geschichte ist interessant und lehrreich. Wer seine Geschichte nicht kennt, ist dazu verdammt, die Fehler der Vergangenheit zu wiederholen.

Herm ist ein recht vielseitiger Autor, der u.a. Krimis schreibt.

Sein Buch, dass die Zeit von Alexanders Tod (323 v. Chr.) bis zur Zeitenwende umfasst, ist als Taschenbuch zwar gekürzt, aber noch immer interessant und lesenswert.
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Ingo Hermann (Herausgeber)

Und dann kam Kolumbus


Und dann kam Kolumbus (1992)
Goldmann (1993)
* 1932 (Bocholt/Westfalen)

Ingo Hermann: Und dann Kolumbus
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Ein weiteres Buch aus der Terra-X-Reihe. Siehe hierzu auch Hans Helmut Hillrichs, Gottfried Kirchner und Peter Baumann. Diesmal beschäftigen sich Hermann Glaser, Hans-Christian Huf, Harald Jung, Jens-Peter Behrend/Eike Schmitz, Rolf Pflücke und der allseits bekannte und beliebte Volker Arzt mit Kolumbus, seinen Auswirkungen und seinen Vorgängern.

Die dem Buch zugrundeliegenden Sendungen sind mir (zumindest teilweise) durch zahllose Wiederholungen bekannt. Das Buch vertieft den Stoff - und seine Lektüre ist deshalb unbedingt zu empfehlen.
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Herodot

Historien I - 1. Buch: Kleio


(ca. 445 v. Chr.)

Goldmann (1973)
ca. 480 v. Chr. - 426 v. Chr.
Herodot gilt als Vater der Geschichtsschreibung. Die Historien sind das älteste vollständig erhaltende Werk der Prosaliteratur (zumindest lt. Rückentext).

Beschreibt einen Krieg der Griechen gegen sogenannte Barbaren und gegen die Perser.

Auch heute noch lesbar - was man nicht von allem sagen kann, was in den letzten 2.500 Jahren geschrieben wurde (incl. einiger meiner eigenen Romane).
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Peggy Herz

TV Time '79

TV Time '79 (1979)
Scholastic Book Services (1979)

Peggy Herz berichtet über Gespräche, die sie mit damals aktuellen Fernsehstars geführt hat. Erinnern Sie sich noch an Lou Ferrigno (The incredible Hulk), Nicholas Hammond (The Amazing Spider-Man), Joyce DeWitt (Three's Company, dt.: Herzbube mit zwei Damen), Melissa Gilbert und Melissa Sue Anderson (Little House on the Prairie, dt.: Unsere kleine Farm), Parker Stevenson und Shaun Cassidy (The Hardy Boys - Stevenson kennt man höchstens aus Simon & Simon, Cassidy als Bruder von David und kurzzeitig erfolgreichen Sänger), John Travolta (nun ja, Welcome Back Kotter ist so gut wie vergessen, Travolta immer noch ganz oben auf - oder schon wieder nicht? Der Mann hatte so viele Comebacks, das man nie sicher sein kann, ob er gerade wieder vor einem steht oder schon wieder in der Versenkung verschwunden ist.)
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Hermann Hesse

Der Steppenwolf

Der Steppenwolf (1926)
Suhrkamp (1978)

Es ist über zwanzig Jahre her, seit ich das Buch gelesen habe. Es war Pflichtlektüre auf dem Gymnasium.

Ich weiß, Hesse hat recht viele Fans (u.a. meine Schwägerin), aber ich empfand das Buch als lausig geschrieben und quälend langweilig. Vielleicht würde ich das heute anders sehen, wenn ich mich überwinden könnte, es noch einmal zu lesen.
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Sigrid Heuck

Cowboy Jim


Cowboy Jim (1968)
Cowboy Jims Wildwest-ABC (1970)
Cowboy Jim im Wilden Westen (1989)
Omnibus (2006)
11.05.1932 (Köln) - 02.10.2014 (Bad Tölz)

Sigrid Heuck: Cowboy Jim
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Ich bin ganz erstaunt, dass ich Frau Heuck noch nicht erfasst hatte. Das Buch muss ich übersehen haben, obwohl ich es immer wieder sehe. Hole ich bei nächster Gelegenheit nach.

Dieses Buch hier habe ich 2020 in einem Bücherschrank in Feuerbach entdeckt. Wie kann man so etwas weggeben? Für mich unverständlich.

Wenn Sie in meinem Alter sind (was ich nicht glaube), werden Sie vielleicht eine dunkle Erinnerung an Cowboy Jim haben. Ich bin ziemlich sicher, dass mein erster Kontakt mit ihm im Sandmännchen erfolgt ist. Die Bücher kamen (meiner Meinung) erst später.

Jim ist ein junger Cowboy, der auf einem zotteligen Pferd (Mister Tramp) durch den Westen reitet. Bei sich trägt er ein Lasso und eine Gitarre, aber keinen Colt. Außerdem trinkt er lieber Milch als Whisky.

Im ersten Band lernt der Leser das Leben im Wilden Westen kennen, im zweiten Buch freundet sich Jim mit einem Farmer (John Dabbelju Applebee) und vor allem dessen Tochter Betsy an. Im dritten Band sind Jim und Mister Tramp wieder fern der Farm unterwegs.

Jim ist eine friedlichere Version von Lucky Luke und Tom Berry.

Die Geschichten der ersten beiden Bände sind hervorragend, die des dritten scheinen mir nur aufgeschriebene Gedanken zu sein, für deren Ausarbeitung sich Frau Heuck keine Zeit mehr nehmen wollte. Die Länge bzw. Kürze der Geschichten unterstreicht das noch.

Aber egal welche der Geschichten man liest, es macht immer Spaß und zumindest für mich ist es ein Ausflug in meine Kindheit.

Ein Kinderbuch, das auch heute noch zu empfehlen ist.


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Renate Heyberger & Hans-Albert Stechl

Die Fallers privat


G. Braun GmH & Co. KG
Die Falles privat (1999)
Renate Heyberger (* 1954 in Lauffen am Neckar)
Hans-Albert Stechl (* 21. März 1949 in St. Georgen)

Renate Heyberger & Hans-Albert Stechl: Die Fallers privat
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Bücher, die die Welt nicht braucht.

Es spricht nichts gegen Bücher zu Fernsehserien, gerade wenn es sich um eine Serie handelt, die so lange läuft wie Die Fallers. Aber: Die Fallers ist eine Serie ohne wirkliches Gedächtnis. Zwar gibt es im Haus zig Fotos von verstorbenen Familienmitgliedern, aber außer das mal erwähnt wird, dass Karl und Johanna (um zwei Beispiele zu nennen) gestorben sind, hat das keine Auswirkungen. An tatsächliche Geschichten erinnert sich niemand. Einen Grund, Details zu recherchieren, gibt es daher für Neuzuschauer nicht.


Peter Schell, der Darsteller von Karl, war ziemlich überraschend verstorben. In der Serie geisterte er dann noch ca. ein Jahr durch die Szenerie, ohne dass man ihn wirklich sah.

Ursula Cantieni, in der Serie Johanna Faller, stieg aus (oder wurde sie als Impfgegnerin rausgeschmissen? So ganz klar ist mir das nicht). In der vorletzten Folge spielte Frau Cantieni noch ganz normal mit, in der letzten Folge huschte Johanna nur kurz durchs Bild - wobei ganz offensichtlich war, dass es sich dabei nicht um Frau Cantieni handelte.

Beide Charaktere, Karl und Johanna, wurden in der selben Folge abgeschafft. Frau Cantieni starb 7 Monate später auch im richtigen Leben.


Die Fallers sind nicht nur eine Serie ohne Gedächtnis, es ist auch eine Serie ohne Türschlösser. Auf dem Fallerhof kann man kommen und gehen wie man will. Ganz plötzlich steht jemand in der Küche - was besonders bei Eva und Andreas ziemlich unglaubhaft auffällt. Andreas ist Tierarzt. Hinter der Haustür ist ein Gang, von dem aus es einerseits ins Obergeschoss geht, andererseits aber auch in die Wohnküche und auf der anderen Gangseite in die Praxis (die er allein, ohne jedes Hilfspersonal betreibt). D.h. hier kommen und gehen auch Patienten wie sie wollen. Unrealistischer geht es kaum.


Schauspieler werden immer wieder mal ausgetauscht (Eva wird von der dritten Darstellerin verkörpert), Albert und Celine (die es inzwischen in den Vorspann geschafft haben) bringen es auf zwei Besetzungen. Auch das erschwert Rückblicke ganz ungemein.


Während Die Lindenstrasse mir immer sehr ernst vorkam, kann man bei den Fallers auch mal lachen. Das ist wahrscheinlich der größte Vorteil.

Ich selbst habe Die Fallers sporadisch während der 90er angeschaut und fand sie immer furchtbar spießig und düster. Besonders unsympathisch war mir Karl.

Meine Frau interessiert sich ungefähr seit 2017 für die Serie. Eine der sympathischsten Figuren war bei meinem Neueinstieg: Karl.

Während in Köln hin und wieder auch mal nackte Haut zu sehen war (häufiger Männer als Frauen), ist das bei den Fallers unvorstellbar. Spießig ist die Serie noch immer, auch wenn immer wieder von Seitensprüngen erzählt wird.


Da die Serie immer nur im Jetzt (bestenfalls der nahen Vergangenheit) spielt, sind tiefergehende Informationen zur Vorgeschichte der Charaktere überflüssig. Es ist wie es ist. Und wenn es mal anders war, ist das auch egal.


Wer mal sehen will, wie die Darsteller sich verändert haben, für den ist das reich bebilderte Buch ganz okay. Ansonsten ist es überflüssig.


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Patricia Highsmith

Zwei Fremde im Zug

Strangers on a train (1950)
Diogenes (1977)

Mary Patricia Plangman 19.01.1921 (Fort Worth) - 04.02.1995 (Locarno)

Patricia Highsmit - Zwei Fremde im Zug
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Zwei Männer begegnen sich im Zug. Der eine, Guy Haines, ein aufstrebender Architekt, der noch immer an seine längst von ihm getrennt lebende Ehefrau gekettet ist, der andere, Charles Anthony Bruno, ein Nichtstuer, der vom Geld seiner Eltern lebt. Bruno offenbart, dass er seinen Vater bis auf Blut hasst. Und er schlägt vor, Guy von seiner Ehefrau zu befreien, wenn der im Gegenzug Brunos Vater ermordet.

Die Idee: Super. Kein Wunder hat Hitchcock schnell zugegriffen.

Die Ausführung ... Da kann man geteilter Meinung sein. Sie werden gleich sehen, warum.

Ich habe den Film seit Jahrzehnten nicht mehr gesehen, weiß aber, dass Hitchcock vieles geändert hat. Zum einen wurde aus Guy ein Tennisspieler, zum anderen findet bei Hitchcock der zweite Mord nicht statt.

Zwei Personen. Zwei Männer, die (im Roman) dem Alkohol deutlich zuviel zusprechen. Gerade bei Bruno hat Highsmith, die (lt. englischsprachiger Wikipedia*) heftige depressive Phasen durchlief und Alkoholikerin war, wahrscheinlich stark auf eigene Erfahrungen zurückgreifen können. Mein Vater und meine Mutter waren zumindest Gesellschaftsalkoholiker, daher kommen mir viele hier geschilderten Verhaltensweisen bekannt vor.

Zwei Personen. Es ist auffällig, dass die von der Autorin völlig unterschiedlich behandelt werden. Bruno wird ständig mit seinem Nachnamen bezeichnet, während Haines immer Guy ist. Der Leser identifiziert sich mit Guy, kann sein Verhalten nachvollziehen, seine Verzweiflung nachfühlen, auch wenn die letztlich in eine Richtung führt, die der Leser hoffentlich nicht gutheißen wird.

Während wir über das erste Mordopfer (die Noch-Ehefrau von Guy) viel erfahren und sie dem Leser von Seite zu Seite unsympathischer wird, erfahren wir über das zweite Mordopfer so gut wie nichts. Alles, was wir über Brunos Vater wissen, entstammt Brunos Perspektive. Ob diese richtig ist oder nur eingebildet, wissen wir nicht. Der Detektiv Gerard äußert einmal, Bruno habe seinen Vater nie wirklich gekannt.

Damit kommen wir zum Detektiv, einem Privatdetektiv, der handelt, als sei er von der Polizei. Er verhört und lädt vor, durchforstet Konten, schließlich hört er Guys Zimmer ab. Für mich die schwächste Person in der Geschichte. Er ist kein Polizist und wird trotzdem so behandelt. Warum? Versteh ich nicht.


Die Ausgangsidee ist reizvoll.

Letztlich scheitert die Ausführung dann daran, dass es zu einer (unausgesprochenen) homosexuellen Anziehung von Bruno zu Guy kommt. Bruno stalkt Guy, was letztlich den Detektiv auf die Spur zweiten Mannes bringt.


Die Leiden der beiden Männer sind hervorragend dargestellt. Der übermächtige Detektiv Gerard (Arthur, nicht Philip - der gehört zu Auf der Flucht*) zieht die ganze Geschichte dann jedoch herunter. Man merkt, dass Highsmith ein Problem damit hatte, wie sie die Geschichte zu einem positiven Abschluss (also: Verbrechen darf sich nicht auszahlen) bringen sollte. Die Lösung musste mit jemandem zusammenhängen, der die Psychologie innerhalb der Familie kannte - was einen Polizisten ausschloss.

Genau an der Stelle (siehe oben), knirscht es dann ganz gewaltig.

Hitchcock nahm die Ausgangssituation bis ca. zum ersten Mord, dann ließ er die Geschichte zu einem Zweikampf zwischen Guy und Bruno (hier: Bruno Antony) werden. Das erscheint mir viel schlüssiger als Highsmiths Ansatz.


Ein über weite Strecken gelungener Roman, der allerdings nicht ganz das Niveau erreicht, das man ihm zugetraut hätte. Trotzdem: Die Lektüre lohnt sich.


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Dieter Hildebrandt

... über die Bundesliga - Die verkaufte Haut


Über die Bundesliga - Die verkaufte Haut (1979)
Ullstein (1981)
* 23.05.1927 (Bunzlau [Niederschlesien, heute Polen])

Dieter Hildebrandt: ... über die Bundesliga
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Eine Reihe von fiktiven Interviews mit einem Fußballspieler.

Ich habe selten ein so langweiliges Buch gelesen. Zwei, dreimal, blitzt Hildebrandts enormes Talent hervor, zu wenig, um die Lektüre zu rechtfertigen.



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Dieter Hildebrandt u.a.

Scheibenwischer Zensur


Scheibenwischer Zensur (1986)
Knaur (1986)
Mit einem Vorwort von Heinrich Albertz.

Bayern. Das Land der Berge, der grünen Wiesen, der glücklichen Kühe, des BSE, der CSU, der rückständigen Menschen, der NSDAP. Das Land, das sich dem Grundgesetz verweigern wollte, das Land, aus dem bis heute - politisch gesehen - fast nie was Gutes gekommen ist. Bayern, das Land in dem Zensur ausgeübt wird.

Die Jüngeren werden sich nicht mehr daran erinnern, aber es gab Zeiten, da konnten nur zwei oder drei Fernsehprogramme empfangen werden. Dieter Hildebrandt, das Urgestein des deutschen Kabaretts, den in meiner Kellnerzeit mal auf seinem Zimmer bedient habe, schaffte es meines Wissens mindestens zweimal, daß seine Sendungen nicht in Bayern ausgestrahlt wurden.

Hier geht es um die Nachrüstung. Knaur war damals recht schnell und veröffentlichte den kompletten Text - der in Bayern ruck, zuck bekannt war. Punktsieg für Hildebrandt.

Lang, lang ist's her.
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Hans Helmut Hillrichs (Herausgeber)

* 27.05.1945 (Bursinghausen am Deister/Niedersachsen) † 03.04.2024

Von den Inseln des Drachenbrums zur Festung der Sturmgötter

Von den Inseln des Drachenbaums zur Festung der Sturmgötter (1990)
Goldmann (1991)
Hans Helmut Hillrichs: Von den Inseln des Drachenbaums zur Festung der Sturmgötter
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Ein weiteres Buch aus der Terra-X-Reihe. Siehe hierzu auch Ingo Hermann Gottfried Kirchner und Peter Baumann. Diesmal beschäftigen sich Harald Braem & Frieder Mayrhofer, Wulfing von Rohr, Rolf Pflücke, Helga Lippert & Arno R. Peik & Eberhard Thiem sowie Hajo Bergmann mit einer Vielzahl von Themen (die Kanaren, die Anasazi, die Osterinseln, Bali). Hauptteil des Buches ist die (zweiteilige) Rekonstruktion der Reisen des Odysseus.
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James Hilton

Lost Horizon


Lost Horizon (1933)
Pocket Book (1960)
09.09.1900 (Leigh, Lancashire, England) - 20.12.1954 (Long Beach)

James Hilton: Lost Horizon
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Ein Flugzeug mit vier Passagieren an Bord wird entführt. Nach einer Landung mitten im Himalaya, bei der der Pilot tödlich verletzt wird, gelangen die vier Entführten in ein Lama-Kloster, Shangri-La. Drei der Passagiere sind bereit, sich auf ein Leben in der Abgeschiedenheit einzulassen, nur der jüngste der Gruppe, strebt danach, wieder in die Zivilisation zu gelangen ... Eigentlich passiert nicht viel in dem Roman. Doch er war so einflussreich, dass man ihn zu den Werken der Unterhaltungsliteratur zählen darf, die den meisten irgendwie bekannt sind, selbst wenn sie den Roman nie gelesen, ja selbst, wenn sie noch nie von ihm gehört haben.

Das Kloster liegt zwar in Tibet, ist aber von Europäern gegründet und geprägt. Tibeter tauchen nur als Bedienstete auf, die mäßig versklavt werden und davon mäßig begeistert sind, weil man ihnen dadurch ein mäßig gutes Leben verschafft (Sie merken, der Begriff der Mäßigkeit spielt im Roman eine wichtige Rolle (im Originaltext: "moderate")).

Der Roman war das erste von Pocket Book veröffentlichte Paperback (Taschenbuch), nicht das erste Taschenbuch, das überhaupt veröffentlicht wurde, auch wenn der Hinweis auf der Titelseite meines Exemplars etwas anderes vermitteln will.

Hiltons Aufbau der Geschichte ist recht raffiniert. Die äußere Hülle bildet eine Unterhaltung zwischen Schulkameraden, in der der scheinbare Hauptdarsteller (Woodford Green) erfährt, dass einer der anderen (Rutherford) einen weiteren Schulfreund (Conway) wieder getroffen hat.

Die zweite Ebene ist dann die Erzählung Rutherfords, der von Conway die Geschichte von Shangri-La erfahren hat.

Dann folgt die Erzählung Conways, in die dann wieder die Erzählung von Perrault eingebunden wird.

Raffiniert.

Bis kurz vor Schluss scheint es möglich, dass Perrault Conway Märchen erzählt hat. Bis angedeutet wird, dass seine Feststellungen zum verlangsamten Altern der Bewohner von Shangri-La Wohl doch der Wahrheit entspricht.

Nein, Shangri-La ist nicht das Paradies auf Erden. Die Bewohner leben abseits von der Welt, sorgen sich nur noch um ihre eigenen Interessen, ohne andere an ihren Erkenntnissen teilhaben zu lassen. Eigentlich sind sie alle Egoisten. Und letztlich wird für den, der ihnen glaubt, die Welt durch einen anderen Egoisten, nämlich den jungen, liebenden Mann der Traum von der Weltabgeschiedenheit zerstört.

Dass die Einwohner von Shangri-La zu kriminellen Mitteln (nämlich einer Entführung) greifen, um Nachwuchs für ihr Kloster zu erhalten, macht sie nicht gerade sympathisch.

Mit Shangri-La ist es wie mit vielen anderen Orten und Behauptungen, die Glück und Zufriedenheit versprechen: Sobald man die Perspektive wechselt, verlieren sie ihre Unschuld.

Trotz allem: Hilton ist ein faszinierender Roman gelungen, der sich dermaßen interessant liest, dass man darüber kaum wahrnimmt, dass eigentlich nicht sehr viel passiert.


Mail an Ralf H.





Hippokrates

Schriften

? (2. Jhd nach Chr.)
Rowohlt (1962)

Wahrscheinlich sind die Schriften nicht von Hippokrates, denn der wurde 460 wurde Chr. geboren und die bekannten Texte basieren auf einer umfangreichen Hippokrates Ausgabe aus dem 2. Jhd. n. Chr. - die auch nicht mehr erhalten ist.

Medizinische Aktualität kann man von diesem Text nicht verlangen - aber er ist hoch interessant, auch heute noch.
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